
Das Diakoniewerk im Wandel der Zeit
Rückblick auf über 50 Jahre Geschichte
1966
Das Diakoniewerk Neuss-Süd e.V. hat sich aus dem im Juni 1966 gegründeten Verein Evangelische Altenstätten Weckhoven e.V. entwickelt. Mit diesem Verein wollten die Gründer Pfarrer Artur Platz, der christlich engagierte Unternehmer Kurt Burckhardt und der Kirchenverwaltungsdirektor Manfred Olechnowitz eine gemeindenahe, diakonische Arbeit besonders für alte Menschen sicherstellen.
Das erste Projekt des Vereins war 1966 die Errichtung von altersgerechten Wohnungen in Weckhoven. Bewusst war die Lage der Seniorenwohnungen an der Hüttenstraße 28-32 mit 48 Appartements in der Nähe des von der Kirchengemeinde Neuss-Süd geplanten Gemeindezentrums gewählt worden.

1972
Im vom Verein erbauten Paul-Schneider-Haus in Neuss-Erfttal werden seit 1972 weitere 36 Appartements für alte Menschen angeboten. Das Gemeindezentrum im Erdgeschoss des Paul-Schneider-Hauses stellte die Verbindung zur Kirchengemeinde Neuss-Süd dar.
Die Menschen in unseren Seniorenwohnungen hatten so die Möglichkeit, die Angebote der Gemeinde im Rahmen der offenen Seniorenarbeit zu nutzen, die von vielen ehrenamtlich tätigen Gemeindemitgliedern gestaltet wurden. Bei Pflegebedarf gab es Hilfsangebote der Gemeindeschwester und der ambulanten Pflegedienste.

Im Oktober 1974 wurde der Grundstein für das Heinrich-Grüber-Haus gelegt.
1975
Das Diakoniewerk Neuss-Süd erweiterte 1975 seine Kompetenzen in der Trägerschaft und ermöglichte dadurch, dass die 7 Tageseinrichtungen für Kinder der Ev. Kirchengemeinde Neuss-Süd in die Vereinsträgerschaft übernommen werden konnten.
Unsere Kita "Zauberhütte" in den 1970er Jahren.
1976
In Ergänzung zum Seniorenwohnen an der Hüttenstraße sollte in deren unmittelbarer Nähe ein Pflegeheim errichtet werden, um alten Menschen in der Gemeinde eine Möglichkeit zu bieten, sich dort bei Erkrankung oder nach längerem Krankenhausaufenthalt pflegen zu lassen.
Die Verwirklichung dieser Konzeption wurde im April 1976 mit der Eröffnung des “Altenkrankenheimes” Heinrich-Grüber-Haus mit 80 Betten erreicht.
Da es zur damaligen Zeit im Neusser Raum nur Altenheime mit kleinen integrierten Pflegestationen gab, stellte unser Haus ein echtes Novum dar. Im Laufe der Jahre fanden hier vermehrt alte Menschen mit Demenz Aufnahme. Die Konzeption des Hauses wurde laufend der veränderten Situation angepasst.
1980
Es wurde die Trägerschaft von vier weiteren Kindertageseinrichtungen von zwei Neusser Kirchengemeinden übernommen.
1986
Die Anerkennung als gerontopsychiatrische Einrichtung erhielt das Heinrich-Grüber-Haus im Jahr 1986.
Getragen vom Geist seines Namenspatrons Heinrich Grüber, eines Mannes, der sich als Pfarrer in der Zeit des Nationalsozialismus und auch danach bis zum Äußersten für seine Mitmenschen einsetzte, bot das Heinrich-Grüber-Haus nun auch professionelle Pflege für Senioren und Seniorinnen mit psychischen Erkrankungen.
1991
Das Diakoniewerk Neuss-Süd e.V. eröffnete im April 1991 mit dem Kurt-Burckhardt-Haus in baulicher Nähe zum Heinrich-Grüber-Haus die erste Tagespflege für Senior*innen im Rhein-Kreis-Neuss mit 14 Plätzen für pflegebedürftige und gerontopsychiatrisch veränderte Seniorinnen und Senioren.
Das Angebot der Tagespflege richtet sich zum einen an pflegende Angehörige, die dadurch in ihrem Alltag entlastet werden sollen. Zum anderen gilt es für alte Menschen, die nach einer Erkrankung ihre Alltagskompetenz vom Pflegeteam begleitet verbessern bzw. wiederherstellen können. Das ganzheitliche Pflegekonzept mit aktivierenden und rehabilitierenden Angeboten ist die Grundlage unserer Betreuung in der Tagespflege.
2002
Eine zweijährige Umbau- und Erweiterungsmaßnahme des Heinrich-Grüber-Hauses konnte 2002 abgeschlossen werden. Baulich erinnert nicht mehr allzu viel an das ehemalige “Altenkrankenheim”.
Seit dem leben 90 Bewohner*innen in einem hellen, freundlichen Haus mit genügend Raum für gemeinsame Aktivitäten. 12 Doppelzimmer und 66 Einzelzimmer, teilweise mit Balkon, sind jeweils mit einem integrierten behindertengerechten Bad ausgestattet. Die verbesserten Wohnbedingungen für die Bewohner*innen brachten auch bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden mit sich. Nach der Umbaumaßnahme konnten auch Kurzzeit- und Nachtpflegeplätze angeboten werden.
2004
Ein neues Arbeitsfeld wurde 2004 durch die Auflösung der Horte in den Kindertageseinrichtungen erschlossen. Viele Grundschulen wurden zu Offenen Ganztagsschulen (OGS) und die Betreuung der Grundschulkinder wurde auf dieses neue schulische Angebot verlagert. Seit August 2004 hat das Diakoniewerk Neuss-Süd die Trägerschaft für die Betreuung an der Offene Ganztagsschule Martin-Luther-Schule übernommen und ein Jahr später im August kam die Betreuung an der Offene Ganztagsschule Adolf-Clarenbach-Schule hinzu.
2006
Im August 2006 wurde die Trägerschaft der Betreuung an der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule übernommen.
Das Diakoniewerk Neuss-Süd leistet zu diesem Zeitpunkt bereits einen wertvollen Beitrag im Bereich der Alten- und Jugendhilfe in Neuss. Der Träger hat sich den ständig wandelnden Anforderungen der Gesellschaft gestellt und stets den Menschen im Mittelpunkt allen Handelns gesehen.
Durch die wirtschaftliche Weiterentwicklung und Vergrößerung des Werkes kam es zu nachhaltigen und unternehmerischen Entscheidungen, die zur Folge hatten, dass neue Gesellschaften für die Hauptarbeitsbereiche gegründet wurden.
Im Jahr 2006 wurde die Diakonie Neuss-Süd gGmbH gegründet. Diese übernahm die Trägerschaft für das Heinrich-Grüber-Haus und das Kurt-Burckhardt-Haus.

2008
Im August 2008 wurde die Betriebsträgerschaft der beiden Tageseinrichtungen für Kinder (Kinderwind und Haus Regenbogen) der Ev. Kirchengemeinde Kaarst in die Trägerschaft des Diakoniewerkes Neuss-Süd e.V. übernommen.
2011
Durch das ständige Wachstum des Kita-Bereiches und durch die Einführung des neuen Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) wurde die Entscheidung getroffen, den Bereich der Jugendhilfe in eine neue Gesellschaft zu integrieren.
Somit wurde im Jahr 2011 die Ev. Jugendhilfe Neuss-Süd gGmbH gegründet. Diese übernahm die Betriebsträgerschaft aller Kindertageseinrichtungen.

2015
Seit der Eröffnung des Paul-Schneider-Hauses im Jahr 2015 bietet die Diakonie Neuss-Süd auch in Neuss-Erfttal eine professionelle Tagespflege für Senioren an. Ein Highlight für die Tagesgäste ist der extra angelegte und barrierefreie Sinnesgarten.
2016
Im Jahr 2016 wurde der ambulante Pflegedienst “Die Brücke” in Kaarst gegründet. Seitdem steht das Team seinen Kunden mit Rat und Tat zur Seite und bietet eine Vielzahl von Pflegedienstleistungen an. Im selben Jahr hat die Diakonie Neuss-Süd gGmbH auch die Tagespflege für Senioren “Die Brücke” im gleichen Gebäude eröffnet. Diese räumliche Nähe und enge Zusammenarbeit ermöglicht es uns, eine nahtlose und ganzheitliche Pflege aus einer Hand anzubieten. Die Tagesgäste profitieren von den vertrauten Gesichtern und einem direkten Austausch zwischen den beiden Pflegeteams.
2021
Unter der Trägerschaft der Diakonie Neuss-Süd wurden die Tagespflege “Am alten Wochenmarkt” sowie “Gruppenwohnungen für Senior*innen” in Dormagen eröffnet.
Um die drei Hauptarbeitsbereiche nicht nur in der alltäglichen Kooperation, sondern auch visuell zu vereinen, treten die Gesellschaften seit 2021 mit einem neuem Verbundlogo auf. Seitdem ist unser Logo ein unternehmens- und bereichsübergreifendes Verbindungselement. Der Dreiklang macht deutlich, dass alle unter dem Träger vereinten Angebote und Einrichtungen in der Unternehmensphilosophie, dem Selbstverständnis und diakonischen Profil zusammenstehen. Das Diakoniewerk Neuss-Süd e.V. tritt als umfassender Sozialträger auf, der vielfältige Angebote der Jugend- und Altenhilfe unter einem Dach zusammenbringt.

2022
Im Herbst 2022 legt das Diakoniewerk Neuss-Süd e.V. den Grundstein für ein umfangreiches Bauprojekt. Der Abriss von alten Büros und Seniorenwohnungen in Neuss-Weckhoven schafft Raum für moderne, neue Gebäude sowie eine bauliche Erweiterung des Seniorenzentrums Heinrich-Grüber-Haus. In dem Neubau werden zukünftig die Tagespflege Kurt-Burckhardt-Haus sowie die Hauptverwaltung angesiedelt sein. Außerdem werden Besprechungsräume für die Mitarbeitenden des weiterhin wachsenden Unternehmens eingerichtet. Der erste Bauabschnitt wird voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein.
Heute
ist das Diakoniewerk Neuss-Süd e.V. Träger von vier Betreuungseinrichtungen an Offenen Ganztagsschulen, Betreiber von 86 Seniorenwohnungen in Neuss und Dormagen sowie einziger Gesellschafter der Diakonie Neuss-Süd gGmbH und der Ev. Jugendhilfe Neuss-Süd gGmbH.
Werden alle drei Gesellschaften und rund 25 Einrichtungen zusammen betrachtet, sind bei uns mittlerweile
- über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt,
- rund 1500 Kinder vom 1. bis zum 11. Lebensjahr betreut,
- mehr als 400 Seniorinnen und Senioren versorgt.
Damit sind wir einer der größten Sozialträger im Rhein-Kreis-Neuss und bieten professionelle, bereichsübergreifende Betreuung von Menschen aller Altersgruppen.