Neueröffnung des Kurt-Burckhardt-Hauses in Weckhoven

Von links nach rechts: Catrin Grannemann, Paul Jarosch (Schmale Architekten); Matthäus Klinghardt, Rainer Küpper, Andrea Reißland, Sabine Wünschmann-Hages (Diakonie Neuss-Süd); Pfarrer Dirk Thamm (Ev. Kirchengemeinde Neuss-Süd) – gemeinsam im neu eröffneten Kurt-Burckhardt-Haus in Weckhoven.

Nach einer intensiven Planungs- und Bauphase feiert das Kurt-Burckhardt-Haus – vom Team und den Tagesgästen kurz KBH genannt – in Neuss-Weckhoven seine offizielle Neueröffnung. Die neue Einrichtung der Diakonie Neuss-Süd gGmbH vereint moderne Architektur mit einem durchdachten Pflegekonzept und seniorengerechter Barrierefreiheit. Nach über 2 Jahren zieht die Tagespflege aus dem Interimsquartier zurück an ihren alten Standort im neuen Gewand und bietet älteren Menschen dort Raum für Gemeinschaft, Sicherheit und Selbstbestimmung. Gleichzeitig schafft sie moderne Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden.

Ein Neubau mit Geschichte und Zukunft

Das ursprüngliche Gebäude, einst in der 1960er Jahren als Schwesternwohnheim errichtet, entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Tagespflege: Enge Räume, fehlende Barrierefreiheit und eine unübersichtliche Gebäudestruktur machten eine grundlegende bauliche Neuausrichtung notwendig. Mit dem fertig gestellten Ersatzneubau wurde nun ein zukunftsweisendes Konzept für das Team, die Senior*innen und den diakonischen Träger realisiert: Die Zahl der Tagespflegeplätze konnte von 14 auf 22 Plätze erhöht werden – ein wichtiger Schritt, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden – und der Komfort an heutige Bedürfnisse der Gäste angepasst werden.

Die neue Tagespflege ist vollständig barrierefrei gestaltet. Großzügige Bewegungsflächen, schwellenlose Ein- und Ausgänge sowie ein geschützter Gartenbereich mit Hochbeeten, bunten Blumensträuchern und einem Rundweg bieten den Gästen Sicherheit und einen angenehmen Aufenthalt. Der Garten lädt zum Verweilen und zur Bewegung ein – insbesondere für Menschen mit einem hohen Bewegungsdrang ein durchdachtes Angebot.

Wohnliche Atmosphäre, neue Selbstständigkeit

Die Einrichtung überzeugt durch ihre helle, freundliche Gestaltung: Ausgefallene Farben und Tapeten dienen an mancher Stelle als gezielte „Eyecatcher“ und schaffen eine moderne wie zugleich wohnliche Atmosphäre. Zwei separate Betreuungsräume ermöglichen individuelle Gruppenangebote, während der großzügige Ruheraum mit bequemen Sesseln Gelegenheit zum Entspannen bietet. Der Eingangsbereich mit Sitzinsel heißt Gäste und Angehörige herzlich willkommen.

Eine weitere Neuerung: Das KBH verfügt nun über eine eigene Küche und ist dank der Köchin, die fester Bestandteil des Teams ist, als Selbstversorger konzipiert – das bringt mehr Individualität und Flexibilität für die Tagesgäste. Insgesamt ziehen neun Kolleg*innen aus der Diakonie Neuss-Süd in die neue Arbeitsumgebung um. Die Einrichtung ist vollständig neu möbliert, in warmen Beige- und Petroltönen gehalten und mit geräumigen sanitären Anlagen ausgestattet. Als kleines Extra wird auch ein sogenannter CareTable in die Betreuungsräume miteinziehen – ein interaktiver Tisch mit digitalen Anwendungen, der neu für die Tagesgäste angeschafft wurde und gezielt zur Förderung von Gedächtnis, Bewegung und Kommunikation eingesetzt wird. Speziell konzipierte Apps wecken Erinnerungen an frühere Lebensphasen, regen Gespräche an und stärken das Gemeinschaftsgefühl – ob durch alte Fotoreisen, vertraute Melodien oder nostalgische Quizspiele.

Rückkehr in die Heimat

Nach einer mehrjährigen Übergangszeit im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Neuss-Süd und zuletzt im Paul-Schneider-Haus in Erfttal kehrt die Tagespflege nun in ihre Heimat zurück. Die Freude über den Einzug in die neuen Räumlichkeiten ist groß – bei Gästen wie Mitarbeitenden.

„Jetzt ist es endlich so weit: Wir sind zurück in Weckhoven“, berichtet Sabine Wünschmann-Hages, Pflegedienstleitung der Tagespflegen bei der Diakonie Neuss-Süd, „Das neue Kurt-Burckhardt-Haus ist fertiggestellt, liebevoll eingerichtet und es ist einfach schön, unsere Gäste im alten Zuhause willkommen zu heißen. Das gesamte Team freut sich schon riesig auf den gemeinsamen Neustart hier“.

 

Perspektive und Erweiterung des Grüber-Hauses

Mit der Eröffnung der Tagespflege ist der erste Bauabschnitt abgeschlossen – doch das Großprojekt in der Gohrer Straße 34 geht weiter. Im nächsten Schritt wird der Verwaltungstrakt in der zweiten Etage über der Tagespflege finalisiert. Zahlreiche Mitarbeitende des Trägers Diakoniewerk Neuss-Süd e.V., etwa aus den Bereichen Geschäftsführung, Personal und Finanzbuchhaltung, werden dort in eine moderne Arbeitsumgebung mit flexibel nutzbaren Besprechungsräumen einziehen. Die neue Struktur ermöglicht eine effizientere Organisation, interdisziplinäre Zusammenarbeit und bessere Vernetzung der Verwaltung.

Darüber hinaus ist im folgenden Bauabschnitt die Aufstockung des angeschlossenen Seniorenzentrums Heinrich-Grüber-Haus geplant. Über dem ersten Obergeschoss des Neubaus entsteht dann ein barrierefreier Demenz-Dachgarten mit Bäumen, Sträuchern, Hochbeeten und großzügigen Terrassenflächen, für die Bewohner*innen. Die angrenzenden Flure, Zimmer sowie die Außenfassade werden im Zuge dessen energetisch ertüchtigt und modernisiert – ein Fortschritt hin zu zukunftsfähigen Pflege- und Betreuungsangeboten im Rhein-Kreis Neuss.


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